Karatebegriffe
- Dōjō 道場 (Trainingsort)
Ort, an dem das Karate-Dō (Dō: Weg) gelehrt wird. Gemeint ist mit Dōjō vor allem der Verein und seine Trainer, aber auch die Trainingshalle. Viele Karatevereine tragen das Wort Dōjō in ihrem Namen.
- Karate 空手 / Karate Dō 空手道 ( Kara 空: leer; Te 手: Hand, Dō 道: Weg)
Fernöstliche Kampfkunst, bei der die Gliedmaßen des Körpers zu natürlichen Abwehrwaffen ausgebildet werden. Karate entstand vor etwa 2000 Jahren in China und gelangte über Okinawa nach Japan. Erst im letzten Jahrhundert trat es in das Bewusstsein einer breiteren öffentlichkeit und gelangte nach dem II. Weltkrieg auch nach Deutschland.
- Kata 型, 形 (Form, formale übung)
Vorführung von Karate-Abwehr- und Angriffstechniken in logischer und festgelegter Reihenfolge. Eine vielzahl an Katas (aus allen Stilrichtungen) sind bekannt, die einfacheren werden bereits in der Grundschule gelehrt. Kata ist die erste Form, die als Wettkampf eingesetzt wurde.
- Kumite 組手 (Partnerübung)
Es wird zwischen verschiedenen Formen des Kumite unterschieden für die Unterstufe, die Mittelstufe und die Oberstufe (freier Kampf). Der freie Kampf ist neben der Kata die zweite Wettkampf-Form, welche sich mit dem Wandel der Zeit etabliert hat.
- Bunkai 分解 (Analyse, Auseinandernehmen)
Bunkai ist eine Trainingsform in der Karateausbildung, um dem Karateka ein besseres Verständnis der Kata nahezubringen. Oft wird Bunkai als Anwendung bezeichnet.Bunkai ist also anwendungsbezogene Sinnermittlung einer Kata. Es werden von einzelnen Techniken über Kombinationen und Sequenzen bis hin zur kompletten Kata Anwendungsmöglichkeiten mit dem Partner durchdacht und ausgeführt.Innerhalb des Bunkai wird die Tiefe des Verständnisses in Omote und Okuden unterschieden:
- Omote 表 bezeichnet die äußere, offensichtliche Anwendung einer Kata. Dieses Stadium des Verständnisses einer Kata ist so gut wie jedem Karateka zugänglich, der sich ernsthaft mit den Techniken, Schrittfolgen (jap. Embusen) und Kombinationen im Lichte eines praktischen Konnexes beschäftigt. Dies ist die erste Stufe des Verständnisses einer Kata.
- Okuden 奥伝 bezeichnet das innere, verborgene Potential einer Kata. Dieses Stadium enthält verborgene, nicht offensichtliche Anwendungsmöglichkeiten einer Kata und ihrer Techniken. Charakteristisch hierfür ist eine Beschäftigung mit der Vitalpunktstimulation und der Meridianlehre, mit Atemtechniken und Kime-Schulung, Hebel-, Griff-, Zwing-, Würge- und Wurftechniken. Dieses Verständnis-Stadium ist weitaus vielschichtiger, komplexer und schwieriger zu verstehen als das Omote-Stadium. Nur sehr wenige, sehr erfahrene Meister erreichen dieses Stadium der Kunst, und geben es auch nur an die treusten, gelehrigsten Schülern weiter, die auch dem "Inneren Kreis" eine Schule angehören.
Während die reine Form (Kata) nicht geändert werden darf, kann die Anwendung je nach Auslegung variieren, da in einer Grundbewegung mehrere Anwendungsmöglichkeiten enthalten sind.
- Kyu (Schülergrad)
bezeichnet die Lernstufe, vom Anfänger bis zum Meister werden 10 Stufen unterschieden und durch verschieden farbige Gürtel gekennzeichnet:
9. Kyu: Weiß
8. Kyu: Gelb
7. Kyu: Orange
6. Kyu: Grün
5. Kyu: Violett
4. Kyu: Blau
3. Kyu: 1. Braun
2. Kyu: 2. Braun
1. Kyu: 3. Braun
In Deutschland muss für jede höhere Stufe eine Prüfung abgelegt werden. Die Prüfung zum schwarzen Gurt schließt offiziell den Schülerstatus ab.
- Shōtōkan (Shōtō : Spitzname Funakoshis; Kan : Haus, großes Gebäude)
In Deutschland am meisten verbreitete Stilrichtung des Karate, begründet in diesem Jahrhundert von Gichin Funakoshi. Andere Stilrichtungen: z.B. Goju-Ryu, Shito-Ryu und Wado-Ryu.
- Zanshin (entspannte Wachsamkeit)
Ausdruck einer inneren Haltung, stets für das Unerwartete bereit zu sein, ohne dieses nach außen sichtbar zu zeigen.